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Portalkopf "Winter"

Der zweite Luzerner Bahnhof wurde 1896 eröffnet. Gebaut nach den Plänen von Hans Wilhelm Auer. Die markante, über 40 Meter hohe Kuppel, die einen Gegenpol zu den Hotelbauten auf der anderen Seeseite bildete, war umstritten. Dies, weil die Kuppel als «vornehmstes architektonisches Motiktonisches Motiv» Gotteshäusern vorbehalten sein sollte, und nun vom Bahnhof Konkurrenz erhielt.


Der vorliegende Portalkopf aus der Bildhauerei von Josef Vetter ist sinnbildlich für diese Auseinandersetzung und Stimmung jener Zeit. Der charakterstarke Kopf mit ausgeprägtem Bart und Haarschmuck ist ein gern verwendetes Sujet, welches sinnbildlich für den Winter steht. Oft ist es im Zusammenhang mit den vier Jahreszeiten oder sogar den zwölf Monaten dargestellt. Die Kraft und Entschlossenheit kommen schön zum Ausdruck und, sowie die Kuppel etwas religiös Vornehmes hat, so erinnert auch dieser Kopf an eine Heiligenfigur oder einen Philosophen aus der Antike. Man spürt, etwas Grosses ist hier am Geschehen.


Die unglaublichen Investitionen und landschaftlichen Veränderungen, welche durch die ersten Bahnlinien und Bahnhöfe hervorgerufen wurden, haben eine neue Ära eingeleitet und die Menschen tief beeindruckt. In den Abschlusssteinen widerspiegelt sich die Zeit und Intention des Projektes.

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